Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Spaniens und des südlichen Galliens in der ersten
Hinsicht nöthig, und der unglückliche Feldzug nach dem
südlichen Arabien hatte warscheinlich die Absicht,
den Handel Alexandriens mit Indien auf diesem Wege in
nähere Verbindung zu bringen. Selbst der Angriffskrieg
der Römer gegen die Germanischen Völkerschaften
scheint wegen der Sicherheit der Grenzen des Reichs er-
öffnet worden zu seyn. Doch diese Begebenheit geht uns
mehr an, als daß wir nicht sie und das Volk, welches
sich hier zum ersten Mahl den Römern siegreich entgegen-
stellte, etwas näher kennen lernen sollten.
2.
D i e a l t e n D e u t sch e n.
Im Norden des Römischen Reiches, von der Do-
nau bis zur Nord- und Ostsee, vom Rhein bis zur Weich-
sel und zu den Carpathischen Gebirgen wohnten die Ger-
manen (Heermänner), wie die Römer sie nannten, oder
wie sie später hießen, die Deutschen. Welches ihre
ursprünglichen Wohnsitze gewesen, und wann sie in dieses
Land eingewandert, darüber weiß niemand etwas Bestimm-
tes anzugeben. Zwar findet sich in Sprache und Sitten
eine auffallende Aehnlichkeit zwischen Deutschen und Per-
sern; allein hier haben wir nur die äußerste« Enden einer
großen genealogischen Linie, deren Mittelglieder so bald
nicht ausfündig gemacht werden dürften.
Das alte Deutschland war ein rauhes und unwirth-
bares Land, voll ungeheurer Waldungen, Sümpfe und
öder Strecken. Der große Hercinische Wald zog sich von
den Alpen 60 Tagreisen weit hindurch. Der^Boden war
wenig bearbeitet. An Getraide konnte man nur Gerste
und Haber bauen. Die Weiden aber waren grasreich und
schön, und das Rindvieh, so wie die Pferde, wenn gleich
klein und unansehnlich, doch von sehr guter Art. Edleobst-
V
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Spaniens Galliens Indien Ostsee Rhein Deutschland
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feite zu öffnen, während die Aut sie zudrückt. Auf dem fruchtbaren Neulande,
Marsch genannt, entstehen bald Siedelungen. Das ebene Gelände wird durch
Gräben entwässert. Ts dient außer dem Kornkau hauptsächlich der Fettgrasung.
Wieviel die Marschen so einbringen, geht daraus hervor, daß in Husum all-
wöchentlich etwa 5000 Stück Schlachtochsen verkauft werden.
Weiter landeinwärts schließt sich an die Marschen Geest- und Heideland. Die
bekannteste Heidestrecke ist die Lüneburger Heide, „das Aschenbrödel der deut-
schen Landschaften".
Sie ist aber durchaus nicht überall öde und eintönig. Flache Sandstrecken
wechseln mit Bodenwellen ab, die von Heidepflanzen überkleidet oder von
jungen Forsten bedeckt sind. Dann treffen wir auf große Bestände der ernsten
Kiefer, unterinischt mit Birken und Buchen. 'Wo ein Bächlein rinnt, schuf der
Im Torfmoor.
Heidebauer Äcker und Wiesen, umrahmt von Tichen. Sein Hauptreichtum ist
eine stattliche Herde Heidschnucken, kleiner gehörnter, dunkler Schafe. Man
zählt ihrer in der Heide an die 600 000 Stück. And wenn die Trika blüht,
ist für die Bienen und Imker eine hohe Zeit. Über s50 000 Bienenstöcke
sind im Sommer zu zählen. Der Hirt aber, der da bei den Hünengräbern eifrig
prickt, weiß uns zu erzählen, daß „sie draußen aus der Welt" gekommen sind,
auf Petroleum zu bohren oder Kieselgur (mehlartigen Mineralstaub) zu graben,
um damit Dynamit zu machen oder Damxfrohre zu umkleiden.
Die Moore dehnen sich hauptsächlich zu beiden Seiten der <£ nt s aus;
Pflanzen- und Tierwelt sind armselig. Neben dürren Moos- und Heidepflanzen
erblicken wir nur die Birke. Sie ist der einzige Baum, der dem Moore treu bleibt,
wie die Lrle dem Sumpf, die Kiefer dem Sande. Man sucht die Moore durch
Torfgewinnung auszunutzen und durch Moorbrennen oder durch Fehn-
wirtschaft für den Ackerbau zu gewinnen. (Höhenrauch.)
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
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sich unter der Last der kleinen, herzförmigen Blätter. Zart und schwank in ihrem
Bau, verrät uns die Birke schon aus den ersten Blick, daß sie seh - geeignet ist,
ein Windblütler zu sein. Zhre Blüten sind Kätzchen. Die Birke ist ein-
häusig wie Weißbuche und Trle, denn jeder Baum trägt Staub- md Stempel-
kätzchen . 3ni Winter können wir an ihr viele kleine Staubkätzchen finden, die
scheinbar ausgedörrt sind. Aber sie schlafen nur und warten den Frühling ab,
ob dann vielleicht auch die Stempelkätzchen, denen es im cherbst noch zu kalt
war, hervorkommen werden. Kaum brechen diese aus den Knospen, da blühen
auch die Staubkätzchen, und zarte Frühlings! >ft haucht den befruchtenden Staub
in die Stempelkätzchen, aus denen sich dann 51' >ct mit häutigen Flügeln versehene
Nüßchen entwickeln, die leicht vom winde überall hi geweht werden können.
Die bescheidene Birke ist in der Wahl ihres Standort ; gar nicht wählerisch.
Man findet sie überall dort, wo ihre Brüder und Schwestern nicht mehr gedeihen
wollen: auf öden Heiden, auf nackten Klippen und im kalten Norden.
Die Birke ist ein nützlicher Baum. Alles, was sie hat, gibt sie hin zur
Freude und zum Nutzen der Menschen und Tiere. Sie schmückt den Garten
und den pars und wird auch bei festlichen Gelegenheiten mit Vorliebe zum
Schmucke der Straßen und chäuser benutzt (Maibäume). Aus dem weichen aber
zähen polze verfertigt der Drechsler allerlei Gegenstände, chölzerne Löffel,
Mulden und Tröge sind meistens Gaben der Birke. Die Rinde liefert billige
Schnupftabaksdosen. Die Lappländer flechten sogar Körbe und Schuhe daraus.
Aus der Rinde wird auch der Birkenteer bereitet, d r als Gerbstoff dient. Auch
die Zweige finden Verwendung; Birkenbesen reinigen den Fußboden, und Birken-
ruten erwecken bei den Kindern heilsaine Furcht. Die Blätter enthalten zwei
Farbstoffe: Schüttgrün und Schüttgelb. 3™ Frühling besitzt die Birke einen
Überfluß an Säften. Bohrt man dann die Stämme an, so strömt der Saft
reichlich heraus. Aus Birkensaft wird der gesunde und wohlschmeckende Birken-
wein bereitet. Tin Zusatz von Waldmeister und Thcenpreis erhöht seinen Wohl-
geschmack
Die Gäste der Birke. Auf der Birke haben der Birkenrüsselkäfer, der
Birkenspanner und die Baumwanze ihre bseimat. 3m Schutze der Birken-
sträucher steht das Nest des Birkhuhns. Dieses Tier findet im Frühling und
Winter an den zarten Knospen, im Sommer an den Blüten und im cherbst an
den Früchten seine Lieblingsnahrung.
Die Schwarzdrossel.
Ein Bild aus ihrem Leben. Noch ruht tief ' Nacht auf den schweigenden
Wäldern, aber schon schreitet der unermüdliche Weidmann auf wohlbekannten
Pfaden durch den Forst. Am Rande der bseide versteckt er sich unter den Ästen
einer Tanne, um den kommenden Tag und mit ihm das Balzen der Birkhähne
zu erwarten. Leider wird ihm nicht immer die erwünschte Beute, wohl aber
eine andere Freude zuteil.
Tben huscht das erste fahle Dämmerlicht durch die Finsternis und verwandelt
die Wacholderbüsche in gigantische Riesengestalten; da regt sich's über ihn: im
dichten Gezweig der Tanne. Tin verschlafenes „zack! zack!" ertönt, dann schwingt
sich mit schwirrendem Flügelschlage eine Schwarzdrossel zum Gipfel auf.
Bald darauf flutet ein weicher, flötender Gesang über Wald und cheide. Ts
ist das erste Lied nach langer Winterzeit, und selig lauscht die Natur. Die Mit-
schwesterr. der Drossel hören den süßen Gesang; auch sie verkünden die An-
kunft des Lenzes, und ihr jubelndes Lied pflanzt sich fort bis ins entlegenste Dörf-
chen, woselbst einige Drosseln den Winter verbracht haben. Da schlägt das
282
Büscheln zusammen. Die Fruchtzapfen sind im Vergleich zu den Zapfen anderer
Nadelhölzer nur kleiu —5 cm). Zn ihnen ruht der geflügelte Samen, wie sind
sie entstanden? Zur Blütezeit entsproßten dem Baume Kätzchen, die den Blüten-
staub enthielten und Fruchtzapsen, die den Blütenstaub aufnahmen, den der
wind in sie hineingetragen hatte. Dann schlossen sich die Fruchtzapfen und
wuchsen, bis der Same reif war (2—3 Jahre). Nun kam der wind und wehte
die trockenen Schuppen mit je zwei Samenkörnern hinaus in alle Welt, und so
finden wir die Nadelhölzer fast überall.
Andere Nadelhölzer. Es gehören zu ihnen auch unser Christbaum, die
Nottannc oder Fichte mit ihren kurzen Nadeln, die rings um den Zweig stehen,
sowie die Weifz- oder Edeltanne, deren Nadeln flach sind und in zwei Reihen
stehen. Auch der Wacholdcrstrauch mit seinen schwarzen Beeren, die wir manch-
mal im Sauerkraut als Gewürz finden, zählt zu den Nadelhölzern.
Die tiefer.
Verbreitung und Nutzen. Die Kiefer oder Föhre bedeckt weite Flächen nied-
riger Gebirge und sandiger Ebenen Rcittel- und Nordeuropas. Kein anderer
Baum ist so verbreitet. Zn Deutschland ist der zehnte Teil des Bodens mit
Kiefern bewachsen, so daß sie allein einen ungefähr ebenso großen Nauin ein-
nehmen, wie alle übrigen waldbäume zusammen. And warum ist dieser Baum
so verbreitet?
Erstens: Tr ist so anspruchslos und nimmt mit dein ärmsten Boden
vorlieb, auf dem kein anderer Baum inehr gedeiht und wächst hier zur stattlicheii
Größe heran. Darum belebt er so recht die sonst öden und sandigen Gegenden.
Zweitens: Sein säulenartiger, oft 30 bis ^0 m hoher Stamm liefert
uiis nicht nur gutes Brennholz, sondern auch ganz vorzügliches Bau- und Werk-
holz. (wozu verwendet mau Kiefernholz?)
Warum die Kiefer auf waffer- und nahrungsarmem Baden gedeihen kann.
wir wissen, daß die Bäume ihre Nahrung hauptsächlich tritt den wurzeln auf-
nehmen. wo nicht viel ist, da ist auch iiicht viel zu holen. Das trifft im bfin-
blick auf die Nahruttgsstoffe so recht in sandigen Gegenden zu. kcher finden sich
die wenigen Nährstoffe hauptsächlich an der Oberfläche vor, wo der Boden mit
verwesenden j?slanzenteilen vermischt ist, während die unteren Erdschichten nah-
rungsarm siitd. Dieses weiß die Kiefer recht gut; denn ihr sehr weitreichendes
und stark verzweigtes Wurzelwerk sendet sie dicht unter der Erdoberfläche hin,
so daß selbst geringe Wassermengen des Taus und Regens, sobald sie den Boden
befeuchten, aufgesogen werden können. Das gut entwickelte wurzel-
werk entspricht daher der Armut des Bodens an Wasser uttd
N ä h r st o f f e n. >
Besäße die Kiefer nur wurzeln, die nahe unter der Erdoberfläche des losen
Sandbodens sich hinziehen, so bestände die Gefahr, vom Sturm entwurzelt zu
werden. Das ist jedoch nicht der Fall. Eine lange, dicke Pfahlwurzel
führt tief in die Erde hinab und verankert den Baum so fest, daß er der Ge-
walt starker Stürme zu trotzen vermag.
Da die Kiefer dem trockenen Sandboden nur wenig Feuchtigkeit entziehen
kann, so wäre es sehr nachteilig für sie, ja tödlich, wenn sie großblätteriges Laub
trüge. Denn die Blätter sind diejenigen Teile einer pflanze, die das meiste
Wasser verdunsten. Um aber einer übermäßigen Wasserverdunstung vorzubeugen,
trägt die Kiefer kurze und sehr schmale Blätter, die man Nadeln nennt; zu-
deut haben die Nadeln noch einen Fettüberzug. S o m 11 stehe n auch die
Nadeln im Zusammen hange mit der Wasserarmut des Stand-
ortes der Kiefer.
t
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
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in die Höhe streckend, durchschlüpft er Büsche und
Köcher. Bein Nest liegt in Bäumen oder Büschen.
Gern baut er es in Scheunen oder Köhlerhütten.
Bo zierlich wie der Vogel ist, so zierlich ist auch
sein kugelförmiges Nest. Das Flugloch ist klein
und niedlich. Der Zaunkönig legt 6—8 Bier.
Mit andern Vögeln hat der Zaunkönig keinen Ver-
kehr. Zn heiterer Geselligkeit leben kleine Scharen
zusammen. Zn seinem Reiche ist der König ein
sehr strenger Herrscher. Br duldet darin kein
lästiges Ungeziefer. Darum verzehrt er alle in
seinem Reiche vorkommenden Znsekten. Zm Winter sucht er sich die wärmsten
Stellen und Büsche aus. Dann ist es, als ob fein fröhliches Wesen und Helles
Singen uns sage: „Bs muß doch Frühling werden!"
3m Walde.
Hinaus mußt du gehen in Wald und Flur,
Erquicken dich an der Pracht der Natur;
Das Kleinste betrachten, mit Liebe bcsehn,
Dann wirst du die Liebe Gottes verstehn.
Edelsteine.
Bchorr von ferne vermögen wir Laub- uird Nadelwaldungen zu unterscheideil,
besolrders dann, wenn Laub- uird Nadelbestände miteinander abwechseln, also
nebeneinander liegell. Da hebell sich die dunkelgrünen Nadelwälder von den
hellgrünen Laubwäldern deutlich ab. Der Eichenwald reckt seine mächtigen
Btäiilnre und knorrigen Äste trotzig in die Lust. Bin weicher Rasen- und Moos-
teppich breitet sich unter seinen Zweigen aus. Uirter deu Bichen stehen ver-
einzelt Birken, Eschen, Ebereschen, Ahorn und wilde Apfelbäume. Dichtes Unter-
holz erschwert das Durchschreiten des Eichenwaldes. Haselnufzsträucher, Schwarz-
und Weitzdornbüsche, Stechpalmen und Wacholder, Brombeeren Ulld Him-
beeren, Fanlbeerbänme und Seidelbastbüsche versperreil den Weg. Der Boden
ist oft gailz mit Heidelbeer- uild Hreißelbeersträuchen überwuchert, von einem
Gebüsch zuiil andern klettert die Geißblattranke. Zil feuchten Gründen wächst
die Erle, uild die Espe stellt sich ihr zur Beite. Auch dort ist dichtes Unterholz
vorhanden.
Bin ganz ailderes Bild gewährt der Buchenwald. Die säulenartigen Stämme
steigen kühn hinan. Brst mehrere Bieter über der Brde breiteil sich die Äste
aus. Sie bildeil das Gewölbe des Doines, das kein Sonnenstrahl zu durchdringen
vermag. Darum ist auch der Boden des Buchenwaldes frei voll Unterholz und
Kräutern. Nur Farnkräuter und der duftende Waldmeister finden dort als
schatteilliebende Hslanzen ihr Fortkommen. Uilser Fuß raschelt in einer Decke
dürren Laubes.
Auch im Nadelwalde fehlt es an Unterholz. Bine Schicht trockener Nadelii
dämpft unfern Schritt. Dell zahllosen grünen Nadeln der Tailneil, Fichten,
Kiefern und Lärchen entströmt ein erquickender, herber Dust. Die Lust der
Nadelwälder ist für gesuilde uild krailke Bienschen äußerst wohltuend uild er-
quickend.
Die Liche und ihre Gäste.
Vom Bau des Eichbaumes. Die Biche ist der Riese unter deil Wald-
bäumen. Zhre riesigen Wurzeln verzweigeil sich sehr weit im Boden.
Darum geben sie der Biche einen festen Stand, so daß selbst die stärksten
Stürme sie nicht zu entwurzeln vermögen. Riesig ist auch ihr S t a m iil.
Bichbäume von 30 bis 35 Bieter Höhe siild keine Seltenheit, uild in Brle
bei Dorsten in Westfalen steht- eine Biche, die einen Umfang voll Bieter
hat. Der Stamm ist inl Laufe der Zeit hohl geworden. Unl sich eine vor-
* Zaunkönige.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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stellung von der gewaltigen Ausdehnung machen zu können, sei bemerkt, daß
König Friedrich Wilhelm Ii. gelegentlich eines Manövers 36 Soldaten mit
Tornister, Lselm und Gewehr in den hohlen Raum der Eiche eintreten ließ.
Tine Schulklasse von 50—60 Kindern fände darin j)latz. Kiesig sind die
Äste. Bildet nicht jeder Ast für sich einen Baum? Krumm wachsen sie nach
außen dem Lichte zu. Kiesig ist auch die Festigkeit und Dauer-
hastigkeit des Eichenholzes. Darum benutzt man dasselbe besonders
zu Wasserbauten (Schiffsbau, Brücken, bsafenanlagen, Mühlenräder), zum Haus-
bau usw. Sin Kheine hat man z. B. in neuester Zeit eine große Zahl von
Eichenxfählen aufgesunden, deren Kern noch gesund war und die von Brücken
herrührten, welche die Körner vor etwa 2000 Jahren über den Khein gebaut
haben. Die Eiche erreicht auch ein riesiges Alter. Hört man nicht häufig
von Eichen, die 1000 und mehr Jahre alt sind? warum ist die Eiche das
Sinnbild der Stärke, Treue und Ausdauer?
Die Eiche liebt das Licht. Daher sitzen ihre Blätter in Büscheln nur
an den Spitzen der äußersten Zweige. Tiefe Einschnitte am Kande machen
das Eichenblatt leicht kenntlich. Durch die Ausbuchtungen dringt das Licht
bis auf den Waldboden, so daß hier allerlei Sträucher und andere Wald-
pflanzen ihr Fortkommen haben, wie ist es auf dem Boden eures Buchen-
und eines Tannenwaldes?
Die Gäste der Eiche. Groß ist die Zahl der Gäste, denen die Eiche
Nahrung und Unterkunft gewährt. Wildschwein, Eichhörnchen und Eichelhäher
verzehren mit Borliebe ihre Früchte, die Eicheln. Kuckuck und Specht säu-
bern die Eiche von allerlei schädlichen Insekten. Namentlich vertilge,r sie den
schlimmsten Feind des Eichbaumes, die haarigen Kaupen des j?rozessionsspin-
ners, die ganze Waldungen in kurzer Zeit entblättern können. Selbst 'das Holz
ist vor tierischen Feinden nicht sicher. Am verderblichsten Hausen die Larven
des Hirschkäfers. Sie bohren fingerdicke Gänge durch das Holz und rnachen
dasselbe als Nutzholz unbrauchbar.
Unter den vielen Gästen des Eichbaumes ist besonders die G a l l w e s p e
bemerkenswert. Im zeitigen Frühjahr sticht sie die Knospen an und legt in
jede Öffnung ein Ei. Der Saft strömt besonders nach dieser verletzten Stelle,
und um das Ei bildet sich eine rotbackige Kugel, der bekannte Gallapfel.
Durchschneidet man denselben rnit einem Messer, so findet man in der Mitte
die winzige Made der Gallwespe. Die Schnittfläche des Messers läuft schwarz
an, ein Beweis, daß der Gallapfel einen ätzenden Saft enthält. Man beirutzt
denselben zur Bereitung der Eisen-Gallustinte, wozu wird die Eichenrinde
(Lohe) benutzt?
Die Buche. (Kotbuche).
Dir Schönheit der Kotbuche wird jeder anerkennen, der in, Frühling
die schattigen fallen des Buchenwaldes betritt. Die glatten Stämme zeugen
von Festigkeit und Kraft, und die schattigen Kronen erlangen eine gewaltige
Ausdehnung, wenn aber irir Mai sich die Zweige förmlich beugen irnter der
Fülle des herrlichen Laubes, danir vereint die Buche rnit ihrer Kraft die An-
mut der zarten Birke. Mattes Dämmerlicht herrscht in den Hallen des Bu-
chendomes, und gerade hier erinnern wir uns des Liedes: „Der liebe Gott
geht durch den Wald."
Das Holz der Kotbuche hat im Gegensatz zu dein der weiß,- oder lhain-
buche eine etwas rötliche Färbung und weist dunkle Streifen auf. Es ist
ungemein hart und fest. Tischler und Stellmacher verfertigen darum mit Bor-
liebe auch solche Gegenstände daraus, die widerstandsfähig fein müssen: Stühle,
— 363 —
der Jäger leicht au den Eindrücken seiner Sohlen, die mit ihrer ganzen Fläche den
Erdboden berühren. In unserer Heimat ist er vollständig ausgerottet. Fahrendes
Volk führt ihn häufig durch die Städte und Dörfer. Dann muß der plumpe
Geselle zur Freude der Jugend auf den breiten Sohlen der Hinterpranken tanzen
und mit den Vorderfüßen einen Stock tragen.
* Brauner Bär.
Leben. Der Bär überfällt weidende Pferde und Rinder. Wird er gereizt,
so greift er sogar den Menschen an. Seine Lieblingsnahrung bilden saftige Wur-
zeln, Kräuter, Beeren und die sprossende Saat. Der Bär ist sogar ein gewisser
Feinschmecker; denn er plündert die Nester der Honigbienen. Da der Bär sich
zumeist von Pflanzen ernährt, so ist es nicht nötig, daß seine Sinne gut ausgebildet
sind. Die Augen und Ohren sind klein. Doch hat er einen scharfeil Geruch, so daß
er seine Beute schon von weitem witterll kann.
Das Edelweiß.
Das Edelweiß ist nur eill kleines, bescheidenes Blümchen. Die ganze Pflanze
ist lnit einem sammetartigen Haarüberzuge verseheil. Aus der Spitze des Stengels
stehen kleine, linscheinbare Blütenköpfchen dicht beieinander. Ein Kranz stern-
förmig ausgebreiteter, von iveißenl Filz überzogener Deckblätter umgeben die
Blüten. Gerade dieser weißfilzige Stern ist des Blümchens höchste Zierde. Man
benutzt ihn gern als Hntschmuck. Schon nlancher hat beim Edelweißpflücken fein
Leben eingebüßt, denn es wächst an den gefährlichsten Plätzen der Alpenwelt.
Dort bedeckt eine kaum fingerdicke, magere Erdkrnme den Boden. Aber zähe
behauptet das niedliche Pflänzchen seinen Platz all der Grenze des Schnees. Um
den vorhandenen Boden nach Möglichkeit ausniltzen zu können, ist das Wnrzel-
werk so dicht verzweigt, daß es einem Gewebe gleicht. Das Edelweiß lnuß mit der
aufgenommenen Feuchtigkeit recht sparsam umgehen. Der wollige Haarüberzug
schirint es vor den Sonnenstrahlen mtb hindert die Verdunstung. Infolge feines
geringen Feuchtigkeitsgehaltes verliert auch das gepflückte Edelweiß Form und
Farbe nicht.
Die Alpenrose.
Die Alpenrosen sind niedrige Sträucher, die oft ganze Strecken der höheren
Alpenwelt überwuchern, so daß das Auge gleichsam ans einem Walde von Alpen-
rosen ruht. Ihre Blätter bleiben immer grün, denn sie müssen dem Strauche die
346
Auerhahn, ¿ein geräuschloses
Herannahen ist von keinem be-
merkt worden. Mit einem
Sprunge fliegt er dem schlafen-
den Vogel an den Hals und
durchbeißt ihm mit seinem
scharfen Raubtiergebiß
das Genick. — Da erblickt sein
scharfes Auge ein Lichhörn-
cheu, das sich auf seiner Nacht-
wanderung vor dem Räuber zu-
rückgezogen hat. Tine wilde
Jagd beginnt. Mag das be-
hende Tichhörnchen auch noch
so geschickt klettern, doch der
Marder übertrifft es noch in
dieser Kunst, und wenn das
verfolgte Gier nicht zuletzt einen
Sprung in die Tiefe wagt, ist
es unrettbar verloren. Auch
Rehkälbcheu, Hasen, Rebhühner
und Mäuse verachtet der Mar-
der nicht. — 3nt Winter kommt
der Räuber auch häufig in unsere
Hühnerställe oder auf die Tau-
beitschläge uitd richtet hier ein
entsetzliches Blutbad an. Was
lebt, wird getötet aber iticht gefressen. Tr würgt aus reiiter Mordlust. Da
seilt Schaden seinen Nutzen bei weitem überwiegt, besonders aber auch wegett
seines kostbaren Helzes, deit der Kürschner mit 8—\2 Mark bezahlt, wird der
Marder voit dett Menschen sehr verfolgt.
Verwandte. Hu unseren Häusern, Scheunen, Ställeit und uitter Steinhaufen
hält sich der Steinmarder auf. <Iu dem weißen Kehlfleck uttd dem mehr grauen
Helz ist er leicht zu erkennen. — Besonders bemerkenswert ist der Iltis,
der sich gegeit seilte Angreifer uitd Verfolger durch eilte Stinkdrüse am
After schützt, indem er bei feiner Verfolgung eine übelriechende Flüssigkeit vott
sich gibt; daher hat man ihm auch den Namen „Stänker" gegeben. Mit deut
Marder sind ebettfalls verwandt: das kleine und das große Wiesel, letzteres
auch Hermelin genannt.
Das Heidekraut.
Seine Verbreitung. Das Heidekraut bildet dett Hauptschmuck der nord-
deutschen Heide und verleiht ihr das Gepräge. Ts bedeckt sowohl trockenen
Sandboden, als auch sumpfige Moorgegenden; blüht in sonnigen Tbenen und
auf dem Bodeit lichter Nadelwälder; wächst auf niedrigen Hügeln und sturm-
umbrausten Höhen; es findet sich am Mittelmeer von Spaniens sonniger Küste
bis nach Kleinasielt, vont atlantischen Ozean bis zum Ural. Diese weite Ver-
breitung hat das Heidekraut erlangt, weil es sowohl zum Lieben fürs
Trockene, als auch für feuchte Standorte eingerichtet und äußerst ge-
nügsam und zählebig ist.
Seine zweckmäßige Einrichtung. Da der Boden, auf dem das Heidekraut
gedeiht, sehr arm an Nahrungsstoffen ist, so hat es eine große Wurzel-
fläche; auch geheit die Wurzeln iticht tief in die Trde, sondern verbreiten sich
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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köstlichen Früchte. Hier wachsen Bananen. Feigen und Trauben Dem seltener
Güte. Duftige Grasplätze bedecken den Boden: die Oase gleicht einenfparadiese.
An die regenlose Wüste Afrikas grenzt der regenreiche Sudan.
Hier gedeihen nach dem Regen Hirse. Reis und Baumwolle vortrefflich. Während
die Steppe zur Zeit der Dürre einen trostlosen Anblick gewährt, verwandelt sie
sich nach eingetretenem Regen in ein Wunderland. Zierliche Antilopen durch-
schreiten das hohe Gras. Hier begegnet man auch dem Strauße und der Trappe,
dem Zebra und der Giraffe. Leopard und Löwe. Adler. Geier und Falke finden
reiche Bente. Aus den Teichen tummeln sich Gänse, Reiher und Flamingos umher.
Das schreckliche Krokodil steigt in den Flußläufen empor. Schwalben und Bienen-
srcsser jagen nach Insekten. Am Abend erfüllen Eulen. Kiebitze und Perlhühner
die Luft mit ihrem Geschrei. Der König der Steppe aber ist der Büffel, der selbst
den Kamps mit dem Löwen nicht scheut.
Noch großartiger wird das Tier- und Pflanzenleben im Urwald. Hier
ranken gewaltige Schlingpflanzen, Lianen mit prächtigen Blüten von Bann:
zu Baum. Tamarinden. Feigen und Brotbünmc drängen sich dicht aneinander.
Tausendstimmiges Vogelgeschrei dringt uns entgegen. An den Zweigen schaukeln
sich prächtige Papageien. Die Glanzdrossel hüpft durchs Dorngebüsch. Im Wipfel
lärmt der Nashornvogel. Überall rucksen wilde Tauben. Webervögel bauen ihre
kunstvollen Nester, Spechte hämmern an den Stämmen. Auch zahlreiche europäische
Zugvögel sind hier anzutreffen. Am Boden raschelt es von Eidechsen, Schlangen
und goldschimmernden Käsern. Prachtvolle Schmetterlinge. Wespen und Moskitos
durcheilen die Luft. Heuschrecken und Termiten hüpfen oder fliegen im Grase umher.
Durch das Dickicht brechen sich der Elefant und das Nashorn krachend
einen Weg. Ans dem Wasser erhebt sich der ungeheure Kopf des Nilpferdes.
Zahlreiche Affen lärmen in den dichten Kronen der Bäume. In den Dickichten
des Schilfes haust das Wildschwein. Eichhörnchen und Stachelschweine verbergen
sich in den Höhlen. Die Natur hat hier ihre Gaben verschwenderisch verteilt.
Der Gorilla.
Die Heimat des Gorilla ist dort, wo die Fluten des atlantischen Ozeans
die Küsten Niederguineas bespülen, von Kamerun bis zu den Ufern des Kongos.
Echt tropischer Urwald bedeckt hier den Boden. Üppiger Pslanzenwuchs schmückt
diese regenreiche Zone mit paradiesischer Schönheit. Da findet denn der Gorilla
Nahrung in Hülle und Fülle. Er ist ausschließlich Pflanzenfresser, der gewaltige
Portionen köstlicher Früchte und junger Pflanzentriebe zu verzehren weiß. Wegen
des großen Verbrauchs an Nahrung treibt er sich wie ein Nomade umher und
übernachtet gerade dort, wo ihn die Dunkelheit überrascht. Auch den Pflanzungen
der Neger stattet er seine Besuche ab und haust dort nach Affenart aus wahrhaft
unverschämte Weise. Während die meisten andern Assen: Paviane, Mandrills,
Meerkatzen, Seidenaffen, Brüllaffen und viele andere in Herden zusammen leben,
findet man den Gorilla nur im „engsten Familienkreise". Oft lebt
er sogar einsam für sich allein und ist im allgemeinen so selten, daß wohl kaum
die Hälfte der Eingeborenen ihn jemals zu sehen bekommt.
Sein Anblick ist imstande, selbst den Beherztesten mit Furcht und Grauen
zu erfüllen. Der Körper erreicht bei einer Höhe von 2 in eine Schulterbreite
von 1 m. Eine herkulische Kraft wohnt in diesem Körper, besonders in den
langen Armen, die bis über die Kniee der Hintergliedmaßen herabreichen.
Platte Nägel bedecken die Finger und Zehen. Was der Gorilla mit seinen Armen
umklammert, ist verloren. Das lange, zottige, graubraune Haarkleid, woraus
nur das abstoßend häßliche Gesicht, die Ohren, sowie die Jnnenteile der Hände
und Füße hervorblicken, erhöht noch den schrecklichen Anblick dieses „Waldteufels".
Aus dem breiten Maule schaut ein drohendes Gebiß. Es ist dem Gebiß des Men-
schen, bis aus eine Lücke zwischen den Schneide- und Eckzühnen, völlig gleich.
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Nil . . . -
Kongo . . .
Niger . . .
Flüsse und Seen.
6 200 km Sambesi ....... 2 700 km
4 600 „ Oranje.................. 2 000
Ukeröwe (Viktoria) 66 000 qkm (Bayern) Tsadsee . . 27 000 qkm (Westpreußen)
Tanganikasee 40 000 qkm (Ostpreußen) Nyassasee . 27 000 „
Kairo . - .
Alexandria
Tunis . . .
Johannesburg
Algier . . .
340 000
170 000
190 000
97 000
Kapstadt . .
Marokko . .
Sansibar - -
Daressalam
85 000 Einw.
50 000 „
50 000 ,
13 000
Städte.
650 000 Einw-
Australien.
Übersicht?)
Australien (= Südland), das im 16. Jahrhundert entdeckt wurde, ist an
Flächeninhalt der kleinste Erdteil. Er besteht aus dem Festlande und zahlreichen
Inseln, die sich zu ersterem wie 1: 6 verhalten. Neuguinea und T a s m a n i a
sind nur durch seichte Meeresstraßen vom Festland getrennt. An hohen Gebirgen
und schiffbaren Flüssen ist Australien ärmer als jeder andere Erdteil. Obgleich
Australien als der älteste der jetzigen Erdteile anzusehen ist, so ist es doch am
spätesten bekannt geworden. Das ist hauptsächlich seiner ungünstigen Lage zuzu-
schreiben. In der Mitte der großen Wasserhalbkugel gelegen, fern von Europa,
konnte es erst seit der Entwicklung der überseeischen Dampfschiffahrt in den Kreis
des Weltverkehrs gezogen werden. Seit Eröffnung des Suezkauals ist Austra-
liens Beziehung besonders zu Europa eine sehr rege.
Das Festland.
Wie Afrika, so weist auch das australische Festland wenig Gliederung auf.
Der Osten hat Randgebirge. Dort liegen die Australischen Alpen, die bis
2200 m emporsteigen, und die Blauen Berge. Das Klima ist trocken und
heiß. Die vorherrschenden Südostwinde verlieren schon an der Ostküste ihre
Feuchtigkeit. Das westliche Flachland bekommt von Osten her keine Niederschläge,
weshalb das Land dürr ist. Die Flüsse führen meistens nur zur Regenzeit Wasser,
dauernden Flüssen gibt nur das Gebirge im Osten ihren Ursprung. Dorther
kommen der Murray (mörre) mit dem Darling (derling), die nur mit kleinen
Schiffen zu befahren sind. Im Innern herrscht die Steppe vor.
Manche Bäume und Sträucher tragen lederharte, immergrüne Blätter, die
die schmale Seite der Sonne zukehren, so daß sie kaum Schatten spenden. Andere
haben nur schachtelhalmartige Zweige, so daß es aussieht, als hätten sie ihre
Wurzeln nach oben gekehrt.
An der Küste gedeiht der Brotfruchtbaum, die Kokos- und Sagopalme, der
Gummibaum, das Zuckerrohr, die Baumwolle und der Weizen. In der Tierwelt
finden sich Formen, die man sonst nicht mehr findet: Riesenkänguruh, Schnabel-
tier, weiße Adler, schwarze Schwäne, zahlreiche Papageien und Kakadus. Schaf-
zucht wird im großen betrieben. Ein einziger Bauer besitzt oft mehr als 100 000
Schafe. Weidetiere und andere Tiere sind meist von Europa eingeführt worden.
0 Größe und Bevölkerung s. S. 124.
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Extrahierte Personennamen: Murray
Extrahierte Ortsnamen: Niger Viktoria Kairo Johannesburg
Algier Kapstadt Marokko Sansibar Daressalam Australien Neuguinea Europa Europa Afrika Europa